Solidarische Landwirtschaften – kurz: Solawi(s) – gibt es in den unterschiedlichsten Formen. Eine Sache haben alle gemeinsam: die Verbraucher versuchen, auf vielfältige Probleme in der traditionellen Landwirtschaft eine andere Antwort zu finden.
„Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten, haben meist nur die Wahl entweder die Natur oder sich selbst auszubeuten.“
Netzwerk Solidarische Landwirtschaft e.V.
In der klassischen Landwirtschaft ist Naturschutz schwer umsetzbar. Mit großen Maschinen, Kapitaleinsätzen und Monokulturen zu arbeiten ist ein finanzielles Muss. Der Wunsch der Kunden nach einem Saison- und Regionunabhängigen Nahrungsmittelangebot sorgt für weite Lieferwege, komplexe Lieferketten und einen Export des Elends. Genauso schwierig ist eine faire Bezahlung der Landwirt:innen vor Ort: vor allem selbstständige Betriebseigentümer gehen meist mit geringsten Löhnen nach Hause, und das nach langen Überstunden und bei großen persönlichen Risiken.
Alle genannten Probleme lassen sich nur durch ein Bewusstsein und Umdenken der Verbraucher lösen: unser Konsumverhalten bestimmt die Lebensmittelproduktion. Wir müssen uns wieder bereit dazu erklären, regional und saisonal zu essen; wir müssen Impulse alternativ zur weitläufigen Flächennutzung durch Monokulturen setzen; wir müssen eine korrekte Bezahlung ermöglichen.
Mitglieder einer Solawi erklären sich dazu bereit, teilnehmende Landwirte durch einen monatlichen Beitrag zu unterstützen. Im Gegenzug dazu bekommen Sie einen Anteil an der Ernte.
„Die ganze Landwirtschaft – nicht das einzelne Lebensmittel – wird finanziert.“
Netzwerk Solidarische Landwirtschaft e.V.
Die Beiträge werden so gerechnet, dass eine faire Bezahlung der Erzeuger möglich ist. Der Anbau der Lebensmittel ist stets unmittelbar regional; die Ernteanteile sind immer saisonal bestimmt, und kommen direkt vom Acker zu den Mitgliedern. In der Produktion wird der Natur- und Umweltschutz vorne angestellt.
Viele Solawis bieten zudem noch etwas: die Teilnahme der Mitglieder an der Produktion. So wird es Uns wieder möglich, zu sehen und zu verstehen wo und wie unser Essen entsteht – und nur durch dieses Verständnis wird unser Bewusstsein dafür überhaupt erst möglich.
Mehr Infos zum Konzept gibt es vom Netzwerk Solidarische Landwirtschaft (e.V.), dem deutschen Verband der Solawis etwa auf seiner Webseite.
