Abholstationen
Bisher kann das von uns geerntete Gemüse nur in unserem Abholraum in Inneringen abgeholt werden. In unserem dritten Jahr möchten wir auch die Möglichkeit bieten, das Gemüse an anderen Orten zu bekommen: in erster Linie geht es uns darum, den Fahrtaufwand aus den umliegenden Gemeinden zu reduzieren.
Wir suchen noch nach möglichen Abholstationen! Falls Ihr Interesse habt, meldet euch gerne bei uns, etwa über das Kontaktformular oder per EMail.
Neu ist diese Idee nicht: viele andere Solawis bieten ebenfalls neben der Abholung am Hof eine Abholung von sogenannten Depots, Verteilstellen oder Abholstationen an. Eine Übersicht über die bestehenden Möglichkeiten anderer Solawis gibt die Karte der ernte-teilen.org – Plattform, die vom Netzwerk Solidarische Landwirtschaft (e.V.) betrieben wird.
Wie alle Solawis haben auch wir einige Besonderheiten in Zusammenhang mit diesem System ausgetüftelt. Hier die Übersicht.
- Welchen Mehrwert hat eine Abholstation für die Mitglieder?
Unsere Abholstationen sind – hoffentlich – näher bei Euch als der Abholraum in Inneringen. So können Zeit und Autokilometer gespart werden. Bisher (und sicher auch weiterhin) haben sich viele unserer Mitglieder bereits selbst in Fahr- oder Abholgemeinschaften organisiert. Aber auch hier helfen zusätzliche Abholstationen sicher, um das Ganze bequemer, effizienter und koordinierter zu machen.
- Welchen Mehrwert hat eine Abholstation für die Solawi?
In erster Linie entlasten wir so unseren Abholraum vor Ort: der Raum hat auch nur eine beschränkte Größe. Aktuell können wir weniger als 50 Kisten vor Ort in den Regalen unterbringen. Daneben hoffen wir so natürlich, die bisher größte Hürde für unsere Mitglieder zu senken: den Fahrtaufwand.
- Welchen Mehrwert hat eine Abholstation für die Einrichtung?
Die Abholstation bringt ohne zusätzlichen Aufwand neue Personen dazu, den Ort zu besuchen, an dem die Abholstelle ist. Jede Kiste entspricht – mindestens – einer Person, die regelmäßig über das Jahr hinweg vorbeischaut. Wir möchten noch weitere Vorteile bieten: über unsere Kisten kann auch eigenes Infomaterial verteilt werden. Und: die Einrichtung bekommt eine kostenfreie Mitgliedschaft im Verein, und kann so z.B. auch im Rahmen einer Aktion „einen Platz im Abholraum“ bekommen, oder an anderen Vereinsaktivitäten teilnehmen. Wichtiger ist wahrscheinlich:
Ist eine Abholstation bei einem Verein untergebracht, ermöglichen wir allen dortigen Vereinsmitgliedern die kostenfreie Mitgliedschaft in der Solawi.
Auch Privatpersonen können eine Abholstation bei sich zuhause einrichten: auch hier gibt es dafür einen Erlass des Mitgliedsbeitrags.
Wir schauen uns alle Vorschläge an, bevor es zur Auswahl kommt. Alle Einzelheiten werden zwischen Verein und Abholstation geregelt und schriftlich festgehalten.
- Wie soll eine Abholstation ausgestattet sein?Wir stellen die Ernteanteile immer in Inneringen vorab zusammen. Für die Abholstationen benutzen wir dabei flexible, geschlossene Taschen statt der bekannten roten Kisten; so fällt keine Erde aus der Ernte – und die leeren Taschen können platzsparend zusammen gefaltet werden. Das heißt auch: eine Abholstation benötigt nur einen zugänglichen Platz, an dem die Taschen für die Abholenden bereit gestellt werden können. Es reicht ein Tisch, oder ein kleines Regal, je nach Anzahl. Mehr nicht.
Es muss bzw. soll nicht umgeladen werden: für die Nutzung der Abholstationen ist das Pfandsystem Pflicht, sprich, die gefüllten Taschen dürfen mit nach Hause genommen werden. Von Vorteil ist ein schattiges Plätzchen: in der Sonne oder allgemein in warmen Räumen wird das Gemüse schnell unansehlich.
Daneben sollte der Platz abschließbar und Mausdicht sein, wenn die Kisten über Nacht stehen sollen. Wir können von unserer Seite aus auch einen Schrank bereitstellen, der diese Kriterien erfüllt. Wir bevorzugen allerdings Plätze in Gebäuden. - Wie funktioniert die Abholung an einer Abholstation?
Die Abholung richtet sich nach den Öffnungszeiten, die die Bereitsteller der Abholstation vorgeben. Grundsätzlich ernten wir nach wie vor am Freitagvormittag, für eine Abholstation können wir aber auch gesonderte Termine ermöglichen. Vorteilhaft wären also Abholtermine in der Abholstation an einem Freitagnachmittag und/oder an einem Samstag, gerne schon vormittags.
Alle Mitglieder, die an einer bestimmten Abholstation abholen möchten, teilen sich die Aufgabe der Anlieferung. Das heißt: wenn 10 Personen sich eine Abholstation teilen, muss jede/r alle 10 Wochen einmal nach der Ernte zur Abholung nach Inneringen fahren. Der/die Abholende nimmt dann die vorbereiteten, gefüllten Taschen aus dem Abholraum mit zur Abholstation. Sollte es terminlich nicht möglich sein, diesen Fahrdienst zu übernehmen, muss selbstständig nach einem Ersatz gesucht werden.
An einer Abholstation kann nur in Verbindung mit den Tausch-„Taschen“ teilgenommen werden. Dafür muss ein Pfand hinterlegt werden, das dem Kistenpfand entspricht (aktuell: 30€). Die leeren Taschen müssen zu jeder Abholung zurück in die Abholstation, und werden dort gegen die volle Tasche getauscht – genau wie im Abholraum in Inneringen.
Der Fahrdienst der nächsten Woche nimmt bei seiner Abholung alle vorhandenen leeren Taschen mit, und bringt diese dann mit nach Inneringen. Wir haben genügend Taschen auf Lager, damit es keine Engstellen gibt.
- Wie ist der Ablauf in der Bieterrunde?
Es wird ganz normal über die Formulare ein Anteil bezogen. Auf dem Antrag für Ernteanteile kann man sich jetzt für eine Abholstation festlegen. Diese Entscheidung ist für das jeweilige Erntejahr fix: es kann nicht mehr gewechselt werden. Der Hof und die Gärten können natürlich trotzdem jederzeit und vor allem zu unseren Veranstaltungen besucht werden.
- Wer beliefert die Abholstation?
Alle Mitglieder, die an einer bestimmten Abholstation abholen möchten, teilen sich die Aufgabe der Anlieferung. Das heißt: wenn 10 Personen sich eine Abholstation teilen, muss jede/r alle 10 Wochen einmal nach der Ernte zur Abholung nach Inneringen fahren. Der/die Abholende nimmt dann die vorbereiteten, gefüllten Taschen aus dem Abholraum mit zur Abholstation.
Sollte es terminlich nicht möglich sein, diesen Fahrdienst zu übernehmen, muss selbstständig nach einem Ersatz geschaut werden. Im „worst case“ fährt ein Mitglied des Vorstands, oder eine angestellte Person des Vereins, oder ein anderes Mitglied. Die Ausnahme: sollten es so viele Anteile werden, dass diese nicht mehr von einem Mitglied mit einem normalen PKW transportiert werden können (10 aufwärts), dann übernimmt bzw. organisiert der Verein die Auslieferung anderweitig.
- Wie viele Leute können an einer Abholstation abholen? Wie viele müssen es mindestens sein?
Das hängt allein von den Räumlichkeiten und den Wünschen der Einrichtung ab. Solange unsere Mitglieder den Lieferdienst im Wechsel übernehmen, können bzw. sollten nicht mehr als 10 Ganze Anteile über eine Abholstation verteilt werden, oder entsprechend viele Halbe und Viertel Anteile, zusammengerechnet. Sind es mehr, übernimmt der Verein die Auslieferung; dann ist die einzig verbleibende Grenze die Kapazität der Abholstelle.
- Wer hat die Verantwortung?
Der Verein ist gegenüber der Einrichtung verantwortlich für Schäden, die durch seine Mitglieder bzw. die Abholenden entstehen. Die Mitglieder haften selbst, sollten sie ursächlich für Schäden werden; genauso haften alle Abholenden selbst, sollten sie sich bei der Abholung verletzen oder das Gemüse beschädigen, und so weiter.
Für eine rechtzeitige und vollständige Anlieferung ist der jeweilige Fahrdienst zuständig. Alle Abholenden sind dafür verantwortlich, dass die Abholstation sauber und ordentlich hinterlassen wird. An dieser Stelle muss darauf hingewiesen werden, dass der Verein Mitglieder von der Nutzung einer Abholstation ausschließen kann, unter anderem. Wir bitten sehr darum, dass so etwas (weiterhin) nie passieren muss.
- Gibt es einen Rabatt?
Es gibt für den jeweiligen Fahrdienst der Woche keinen Rabatt: die Unterstützung in der Anlieferung ist Voraussetzung dafür, die Abholstation nutzen zu können.
Die Personen, die die Örtlichkeit für die Abholstation bereitstellen, können Mitglied im Verein werden, ohne dass ein Mitgliedsbeitrag entrichtet werden muss. Pro Abholstation kann diese Option einmal gewährt werden.
- Was ist mit den Sammelbestellungen und Aktionen?
An beidem kann prinzipiell trotzdem teilgenommen werden: Ihr schickt eine Nachricht rechtzeitig vor der Abholung an den Verein, und bekommt bestellte Produkte mit in eure Tasche gepackt. Bezahlt wird dann per SEPA-Mandat (Lastschrifteneinzug). Einzige Ausnahme: Kühlware. Da wir nicht sicherstellen können, dass eine Kühlkette ununterbrochen eingehalten wird, können Produkte aus solchen Zusatzbestellungen nicht an die Abholstationen ausgeliefert werden. Hier müsst ihr euch privat organisieren, etwa mit dem jeweiligen Fahrdienst.
- Gibt es eine Tauschkiste?
Nein, auch das bekommen wir logistisch (noch?) nicht sinnvoll hin. Das heißt: die gepackte Tasche muss mit dem gesamten Inhalt mit nach Hause genommen werden. Einzige Option: ihr könnt im Voraus darum bitten, dass ein bestimmtes Gemüse nicht in eure Tasche wandert. Wir lassen den entsprechenden Inhalt dann beim Befüllen weg. Wir können allerdings nicht garantieren, dass wir in so einem Fall einen gleichwertigen Ersatz dazu packen können.